Löschwasserversorgung durch Tankwagen
Löschwasserversorgung durch Tankwagen
Für die Sicherstellung des Löschwasser-Grundschutzes in den Außenbereichen der Gemeinde Lippetal konnte mit dem Kauf zweier Tankwagen ein wichtiger Schritt umgesetzt werden. Bei beiden Tankwagen handelt es sich um umgebaute Milchsammelwagen mit einem Fassungsvermögen von jeweils 15.000 l Löschwasser. Sie wurden nun von der Feuerwehr ins Gemeindegebiet überführt und stehen zur Absicherung der Löschwasserversorgung zur Verfügung.
Das dieser Maßnahme zugrunde liegende Löschwasserkonzept wurde gemeinsam mit der Brandschutzdienststelle des Kreises Soest, dem Kreisbauamt, dem Brandschutztechniker, der Feuerwehr und der Verwaltung erarbeitet. Ziel des Konzeptes war es unter anderem, die für abgelegene Objekte ohne außergewöhnliche Brandgefahren empfohlene Löschwasserbevorratung von 30 m³ sicherzustellen. Gerade in einigen kleineren Ortschaften und im Außenbereich sollte die Lage verbessert werden. Geschätzte 300 – 400 Einzelobjekte und kleinere Weiler verfügten über keine ausreichende Löschwassersicherheit.
Mit den Tankwagen stellt die Gemeinde 30 m³ Wassermenge für eine Vielzahl an Objekten in Alleinlage zur Verfügung. Und auch bei kleinen Weilern und Ortschaften können die Tankwagen zusammen mit den Trinkwasser-Stichleitungen die dort geforderte Löschwassermenge von 48 m³ über einen Zeitraum von zwei Stunden sicherstellen. Mit der Fertigstellung der Tankwagen kann die Bauaufsicht des Kreises Soest nun in vielen Fällen auf die vormals zwingend erforderliche Schaffung von eigenen kostenintensiven Zisternen oder Teichen verzichten. „Das ist sowohl für die Eigentümer der Grundstücke, als auch für die Gemeinde eine sehr gute Nachricht“, freut sich Bürgermeister Matthias Lürbke. Wie attraktiv dieses Konzept ist, zeigt auch die große Nachfrage aus mehreren Kommunen aus dem gesamten Bundesgebiet. „Wir haben schon Anfragen aus Bayern, Sachsen und Niedersachsen erhalten, denn das Problem der Löschwasserversorgung ist gerade in ländlichen Kommunen bekannt. Wir sind mit dieser schnell umsetzbaren und wirtschaftlichen Lösung sehr zufrieden“, stellt Lürbke fest.
Gut 230.000 € hat die Gemeinde in die Fahrzeuge einschließlich Umbau und Beladung investiert. Eine Neuanschaffung wäre wohl um ein Vielfaches höher zu Buche geschlagen.
Auch der Leiter der Lippetaler Feuerwehr, Meinhard Reinecke, ist überzeugt von den neuen Möglichkeiten: „Im Einsatzfall können wir mit den Tankwagen wertvolle Zeit bis zum Aufbau einer gesicherten Löschwasserentnahmestelle überbrücken. Zudem weist Reinecke auf weitere Einsatzbereiche für die neuen Fahrzeuge hin. So seien viele Löschwasserteiche in trockenen Sommern nicht mehr ausreichend befüllt und auch bei Vegetations- und Waldbränden kann nun Löschwasser an die Brandstelle herangeführt werden.
Hintergrund
Die neuen Tankwagen werden im Einsatzfall entsprechend der Alarm- und Ausrückordnung der Feuerwehr Lippetal bei bestimmten Einsätzen in den Außenlagen der Gemeinde Lippetal oder entsprechenden Einsatzstichworten sowie auf Anforderung des Einsatzleiters durch Einsatzkräfte der Feuerwehr in den Einsatz gebracht. Vor Ort kann das Wasser dann direkt aus den Tanks der Fahrzeuge mittels Feuerlöschkreiselpumpe gesaugt oder das Wasser in einem Faltbehälter zwischengepuffert werden. So kann die Zeit bis zum Aufbau einer gesicherten Löschwasserentnahmestelle z.B. mit Hilfe eines Schlauchwagens überbrückt werden. Zusätzlich können die Fahrzeuge auch im Pendelverkehr Löschwasser aus entsprechend großen Hydranten entnehmen und so immer wieder der Einsatzstelle zuführen. Die bereits verbaute Kreiselpumpe für den Einsatz als Milchsammelwagen ist ebenfalls noch vorhanden. Über ihr kann auch Wasser z.B. zum Befüllen eines Tanklöschfahrzeuges abgegeben werden.
Die feuerwehrtechnische Beladung der Fahrzeuge besteht neben Armaturen zur Wasserentnahme aus Unterflur- und Überflurhydranten sowie weiteren wasserführenden Armaturen, Schläuchen, Handwerkzeug und Verkehrsabsicherungsmaterial auch aus je einen 15.000l fassenden Faltbehälter zur Löschwasserpufferung. Bevor die Fahrzeuge in den Einsatz gehen, werden die Einsatzkräfte aus allen Lippetaler Einheiten auf die Fahrzeuge eingewiesen und geschult.